Heute ist das Ramadanfest, und wie es Tradition ist, beginnt es mit dem Festgebet.
Das Fasten wurde im zweiten Jahr nach der Auswanderung (Hidschra) im Monat Ramadan vorgeschrieben, und der Prophet leitete sowohl das Festgebet als auch die Feierlichkeiten am Ende dieses Monats ein. Es handelt sich um ein Gebet, das nicht im Koran erwähnt wird, sondern als Praxis des Propheten, als Sunna fortgesetzt wurde. Sowohl das Festgebet als auch die Feierlichkeiten sind ein schöner Brauch, den der Prophet initiiert hat. Insbesondere in Bezug auf den Beitrag zu gesellschaftlichem Frieden, spirituelle Bindung und die Verankerung religiöser Gefühle bei Kindern sind die Feierlichkeiten und das Festgebet von großer Bedeutung und haben einen besonderen Platz im religiösen und sozialen Leben.
Nach Überlieferungen zufolge soll der Prophet am Morgen des Festes neue Kleider angelegt haben, seine Familie und Enkel mitgenommen und zu einem offenen Bereich namens Hara in Medina gegangen sein, um das Festgebet zu leiten. Der Ort, an dem er das Gebet in Hara leitete, wurde Musalla genannt.
Es wird berichtet, dass der Prophet seine Gefährten vor dem Festgebet ansprach, sich auf das Fest vorzubereiten. In seinen Ansprachen vor dem Fest forderte er seine Gefährten dazu, ihren Frauen und Kindern mitzubringen und gemeinsam am Festgebet teilzunehmen.
Tatsächlich gibt es keinen Unterschied zwischen dem Festgebet und anderen Gebeten. Beim Festgebet gibt es jedoch keinen Gebetsruf, da die Menschen bereits versammelt sind. Darüber hinaus wird die rituelle Waschung durchgeführt, das Festgebet von 2 Einheiten verrichtet, und da der Prophet Takbir rief, war es nicht notwendig, Iqama (Aufruf zum Gebet) zu rufen.
Nach dem Gebet wurden auch die Feierlichkeiten gemeinsam mit Männern, Frauen und Kindern abgehalten.
Nach dem Festgebet hielt er sowohl Männern als auch Frauen Predigten. Zuerst sprach er zu den Männern, dann hielt er eine Ansprache an die Frauen.
Interessanterweise haben unsere “großen Gelehrten”, die möglicherweise behaupten, die Religion besser zu kennen als der Prophet selbst, Frauen vom Festgebet abgehalten.
Im Koran und den Praktiken des Propheten gibt es keinen Hinweis oder Befehl, der Frauen dazu auffordert, sich von der Moschee und der Gemeinschaft fernzuhalten. Darüber hinaus widerspricht es dem Geist des Qur’an und der Sunnah, der Männer und Frauen gleichermaßen anspricht und ihnen gleiche Verpflichtungen auferlegt.
Es ist zu beachten, dass Geschlechtergerechtigkeit nirgendwo erreicht werden kann, wenn sie nicht zuerst im häuslichen Umfeld und anschließend in der Moschee etabliert wird.
In der Hoffnung auf Feiertage, die von Frieden, Gerechtigkeit, gesellschaftlicher Harmonie und Geschlechtergerechtigkeit geprägt sind, wünschen wir von der Muslimischen Frauengesellschaft in Österreich allen ein gesegnetes Ramadanfest.
Möge Allah unsere Fasten, Spenden und Gebete annehmen.
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