Kopftuch

„Wenn eine Frau kein Kopftuch trägt, soll sie sich doch gleich die Haare abschneiden lassen. Ist es aber für eine Frau eine Schande, sich die Haare abschneiden oder sich kahl scheren zu lassen, dann soll sie sich auch verhüllen.Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist; die Frau aber ist der Abglanz des Mannes. Denn der Mann stammt nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann. Der Mann wurde auch nicht für die Frau geschaffen, sondern die Frau für den Mann.“ (Bibel, Korinther 11:6-9)

Wenn es um das Kopftuch und Rollenbilder bei den Muslimen geht, gibt es keine passendere Stelle im Koran als diese Bibelstelle, die natürlich nicht im Koran steht. Diese Bibelstelle bezeichnet exakt die festverankerte islamische Tradition. Viele muslimische Männer glauben ernsthaft, dass Allah das ganze Universum für sie, und die Frauen nur als ihre Dienerinnen erschuf. Dabei lehnen sich die Muslime bewusst oder unbewusst an die Bibel an, da die islamische Theologie aus dieser Bibelstelle einen Hadith des Propheten gemacht hat. Sie denken nicht einmal nach, was sie dem Propheten zuschreiben, wenn sie solche Hadithe akzeptieren. Dies zu akzeptieren bedeutet, dass der Prophet Muhammed nicht den Koran, sondern die Bibel verkündet hat. 

Aus dem Koran ergibt sich ein ganz anderes Bild bezüglich der Bedeckung des Körpers. In der Sure 24 An-Nur steht im 30. Vers: „(O Prophet) Sag zu den gläubigen Männern, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten. Das ist besser für sie. Gewiss, Allah ist kundig dessen, was sie machen.“ 

Allah sagt, dass die Männer sich selbst schützen, die Blicke senken und auf ihre Keuschheit achten sollen. Davon erzählen die traditionellen Männer nie. Es heißt in der traditionellen Auslegung immer, dass die Männer die Frauen schützen sollen. Wenn die Männer sich dem Vers entsprechend verhalten könnten, diesen Vers verinnerlicht hätten, ihn sowohl auf ihre Augen als auch auf ihre Herzen anwenden könnten, wären sie ihr größtes Problem los. Denn die Männer wollen ja die Frauen vor anderen Männern schützen. Wenn alle Männer dementsprechend erzogen wären, bräuchten sie die Frauen nicht schützen. Viele Männer haben jedoch nicht einmal eine Ahnung von diesem Vers. Seit Jahrhunderten konzentrieren sie sich auf die Frauen, wie sie sich anzuziehen haben und wie sie sich verhalten sollen, damit nur ja kein anderer Mann gereizt werden könnte. 

Im 31. Vers der Sure An-Nur steht: „(O Prophet) Und sag zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten, ihren Schmuck nicht offen zeigen, außer dem, was (sonst) sichtbar ist. Und sie sollen ihre Kopftücher auf den Brustschlitz ihres Gewandes schlagen und ihren Schmuck nicht offen zeigen, außer ihren Ehegatten, ihren Vätern, den Vätern ihrer Ehegatten, ihren Söhnen, den Söhnen ihrer Ehegatten, ihren Brüdern, den Söhnen ihrer Brüder und den Söhnen ihrer Schwestern, ihren Frauen oder jenen, die sie rechtmäßig besitzen, den männlichen Gefolgsleuten, die keinen (Geschlechts)trieb (mehr) haben, den Kindern, die auf die Blöße der Frauen (noch) nicht aufmerksam geworden sind. Und sie sollen ihre Füße nicht aneinanderschlagen, damit (nicht) bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verborgen tragen. Wendet euch alle reumütig Allah zu, ihr Gläubigen, auf dass es euch wohl ergehen möge!“

Im Vers 31 kommt also der gleiche Wortlaut in Bezug auf die Frauen vor wie in Vers 30 in Bezug auf die Männer. Allah sagt, dass auch die Frauen sich selbst schützen sollen. Auch diese Selbstverantwortung der Frauen passt nicht ins traditionelle Schema. Als ich aufwuchs, hörte ich immer, dass die Brüder auf ihre Schwestern achten und sie schützen sollten. Wenn es keine Brüder gab, so mussten die Jungen in der Verwandtschaft und Nachbarschaft auf die Mädchen aufpassen und sie schützen. 

In der gleichen Sure steht im 60. Vers: „Und für diejenigen unter den Frauen, die sich zur Ruhe gesetzt haben und nicht mehr zu heiraten hoffen, ist es keine Sünde, wenn sie ihre Gewänder ablegen, ohne jedoch ihren Schmuck zur Schau zu stellen. Doch sich (dessen) zu enthalten, ist besser für sie. Und Allah ist Allhörend und Allwissend.“

Zum Dritten und letzten Mal im Koran kommt die Bedeckung des Körpers in der Sure 33:59 vor: „O Prophet, sag deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen etwas von ihrem Überwurf über sich herunterziehen. Das ist eher geeignet, dass sie erkannt und so nicht belästigt werden. Und Allah ist Allvergebend und Barmherzig.

Das sind drei von 6236 Versen im Koran, über die die Menschen unendlich diskutieren. Als ich diese Stellen das erste Mal las, war ich überrascht. Ich konnte nicht glauben, dass die Frage des Kopftuchtragens im Koran nur so vorkommt. Ich las den Koran dutzende Male. Denn wir haben es ganz anders gelernt. 

Im Koran gibt es ungefähr zweihundert Urteilsverse. Wenn Allah in einem Vers etwas gebietet oder verbietet und zum Schluss eine Konsequenz eines Verstoßes folgt, dann ist das ein Urteilsvers. Es gibt „muhkem“, also feste eindeutige Verse, die für jeden Leser auf gleiche Art und Weise verständlich sind, und es gibt „mutaschabih“ Verse, also offene, mehrdeutige Verse, die jeder anders auslegen kann. (Siehe dazu Koran 3:7 und 39:23).

Bei den drei Kopftuchversen ist eindeutig, dass es sich nicht um Urteilsverse handelt. Es gibt keine unmittelbare Konsequenz für jene, die ihre Körperbedeckung anders gestalten. Allah sagt nirgends, dass die Frauen in der Hölle verbrannt werden, wenn sie kein Kopftuch tragen. 

Es gibt allein unzählige Debatten darüber, ob es in der Sure An-Nur wirklich um das Kopftuch oder generell um die Bedeckung des Körpers geht. 

Wenn wir uns den historischen Kontext anschauen, sehen wir, dass in der damaligen Zeit, alle, also Frauen und Männer, eine Kopfbedeckung trugen. Erstens wegen der Hitze, zweitens wegen der Sturmwinde in der Wüste, drittens traditionsbedingt. In der damaligen Tradition gab es diesbezüglich keinen Unterschied, zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen. 

Die Frauen trugen zwar Kopfbedeckung, andererseits trugen sie Kleidung mit weitem Ausschnitt. Damals gab es keine Unterwäsche. Das heißt, wenn sie sich beugten, konnte man alles sehen. Deswegen meinen heutzutage viele Theologinnen und Theologen, dass es in der Sure An-Nur nicht um Kopfbedeckung ging, sondern um die Körperbedeckung. „Ihren Schmuck nicht offen zeigen“ bezieht sich demgemäß nicht auf materiellen Schmuck, sondern auf weibliche Reize. 

„Blicke senken“ bedeutet nicht, den Blick ins Gesicht des Gegenüber zu vermeiden. Es bedeutet für Frauen und Männer gleichermaßen, dass sie niemanden belästigend und störend anschauen sollen. 

Und sie sollen ihre Füße nicht aneinanderschlagen, damit (nicht) bekannt wird, was sie von ihrem Schmuck verborgen tragen“ bedeutet, dass die Frauen nicht auf ihre Reize aufmerksam machen sollten. 

Ein weiteres bemerkenswertes Faktum in diesem Zusammenhang ist, dass beide Suren medinensische Suren sind. Das heißt, beide Suren offenbarte Allah dem Propheten nach der Auswanderung von Mekka nach Medina. Die Offenbarung der Sure An-Nur erfolgte im dritten oder vierten Jahr in Medina, die Sure Al-Ahzab wenig später. Dies bedeutet, in den ersten 17 bis 18 Jahren des Islam gab es überhaupt keine Debatten über das Kopftuch. Alle zogen sich traditionell an. Die Sklavinnen waren oben ohne. Es ist sogar überliefert, dass der zweite Kalif Omer eine Sklavin getadelt hat, weil sie Kopftuch trug, da dies nur den freien Frauen zustand. 

Als Anlass der Offenbarung der Sure Al-Ahzab 33:59 ist folgendes überliefert: Medina war damals ein jüdischer Staat. Die jüdischen Frauen trugen Burka und die Männer belästigten die muslimischen Frauen, weil sie sich anders kleideten als die jüdischen Frauen. 

Einer anderen Überlieferung zufolge sollten sich die muslimischen Frauen von den Sklavinnen unterscheiden, um nicht belästigt zu werden. Sklavinnen, die ohne männliche Begleitung auf der Straße gingen, waren Belästigungen und Angriffen von Männern ausgesetzt. Diesen Umstand berücksichtigt die Interpretation der Sure Al-Ahzab 33:59, die da lautet: „Das ist eher geeignet, dass sie erkannt und so nicht belästigt werden.“ 

Offensichtlich geht es sowohl in der Sure Al-Ahzab als auch in den Überlieferungen um die Sicherheit der muslimischen Frauen und weniger um Kopfbedeckung oder gar um Haarsträhnen.

Relevant sind historische Umstände. Welche Umstände haben wir heutzutage in Europa? Heutzutage werden in Europa die Frauen mit Kopftuch belästigt, verbal und physisch angegriffen. Sogar ermordet. Ein Beispiel dafür: 

Im August 2008 beschimpfte ein Mann auf einem Spielplatz in Dresden die junge Marwa El-Sherbini als „Islamistin“, „Terroristin“ und „Schlampe“. Daraufhin informierte eine dritte anwesende Person die Polizei. Die herbeigerufenen Polizeibeamten nahmen den Vorgang vor Ort auf. Als erste Reaktion sagte der Mann, er sei von ihrem Kopftuch provoziert gewesen. Das Amtsgericht Dresden erließ gegen ihn einen Strafbefehl mit einer Geldstrafe von dreißig Tagessätzen zu je 11 Euro. 

Da er gegen den Strafbefehl Einspruch einlegte, kam es zu einer Hauptverhandlung, in der Marwa El-Sherbini als Zeugin geladen war. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer noch höheren Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 13 Euro. Noch in der Verhandlung äußerte er, dass man „solche Leute“ nicht beleidigen könnte, da sie keine „richtigen Menschen“ wären. Die Staatsanwaltschaft nahm das zum Anlass, Berufung einzulegen, um ein höheres Strafmaß wegen eines ausländerfeindlichen Hintergrunds zu erwirken. Auch der Angeklagte legte gegen das Urteil Berufung ein. 

In der Berufungsverhandlung am 1. Juli 2009 griff Angeklagte die im dritten Monat schwangere Marwa El-Sherbini an, als sie nach ihrer Zeugenaussage den Gerichtssaal verlassen wollte, und tötete sie mit 18 Messerstichen. Ihren Ehemann, der ihr zu Hilfe eilen wollte, verletzte er mit drei Messerstichen lebensgefährlich. Außerdem gab ein hinzukommender Polizist gezielt einen Schuss auf ihren Ehemann ab, den er für den Angreifer hielt, und traf ihn in ein Bein.

Es hatte vorher keine Waffenkontrollen am Gebäudeeingang oder im Gerichtssaal gegeben. Der dreijährige Sohn wurde Zeuge, wie seine Mutter verblutete. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem Einzeltäter, der aus einer „extrem ausländerfeindlichen Motivation“ handelte. 

Die meisten Frauen, die Kopftuch tragen, wissen jedoch aus leidiger Erfahrung, dass diese Einzeltäterthese eine Beschönigung der Realität darstellt. Kopftuchtragende Frauen sind in Europa im öffentlichen Raum permanent Anfeindungen ausgesetzt. Das beginnt bei feindseligen Blicken und abfälligen Gesten. Oft gibt es Beschimpfungen und manchmal sogar offene Gewalt. Kopftuchtragende Frauen sind als Musliminnen sichtbar und somit eher potentielle Opfer von rassistischen Übergriffen. Außerdem ist das Kopftuch Anknüpfungspunkt für Diskriminierung. 

Bei muslimischen Männern stellt sich das anders dar. Viele muslimische Männer können ganz unauffällig und unbehelligt durchs Leben gehen. 

Die kopftuchtragenden Frauen sind einer erhöhten Gefahr ausgesetzt. Wir tun also genau das Gegenteil dessen, was die Sure Al-Ahzab eigentlich bezweckt. Die Männer verlangen von den Frauen ein öffentliches Bekenntnis, das sie selbst nicht abzulegen bereit sind. Kaum ein muslimischer Mann kleidet sich in Europa nach Art des Propheten. Die meisten kleiden sich modern, genauso wie die Männer der Mehrheitsgesellschaft. Wenn ich sie darauf anspreche, sagen Männer etwa: „Wenn der Prophet heutzutage leben würde, würde er auf Sauberkeit und Ordentlichkeit achten und sich genauso anziehen wie ich.“ Oder: „Es spricht nichts dagegen, dass wir uns an den Kulturkreis, in dem wir leben, anpassen.“ 

Ich akzeptiere und unterzeichne diese Aussagen vollkommen. Die Frage ist nur: Warum darf der Prophet aus dem 7. Jahrhundert in das 21. übertragen werden, wenn es um die Männer geht und warum muss die Aischa im 7. Jahrhundert bleiben, wenn es um die Frauen geht? Gilt hier etwa das Gebot aus der Bibel, das am Anfang dieses Kapitels steht?

Warum kämpfen die Männer in europäischen Anzügen mitsamt Krawatten die ganze Zeit nur um das Kopftuch? Warum kämpft niemand darum, dass die Männer sich wie der Prophet kleiden? Warum gibt es keine Diskussion um den Vollbart? Warum drehen sich die Bekleidungsdebatten immer nur um die Frauen? 

Es ist offensichtlich, dass das Kopftuch schon längst nicht mehr ein Frauenthema, sondern eine hochpolitische Männersache ist. Im Koran gibt es unter 6236 Versen bezüglich Bekleidungsvorschriften nur drei Verse. Es sind offene Verse, keine Urteilsverse. Sie stellen also eine Empfehlung dar. Allah hat das sicher nicht umsonst so geordnet. Wenn Allah wollte, hätte Er die Verse als Urteilsverse offenbaren können. Das hat er jedoch nicht getan. Weil es sich um Empfehlungsverse handelt, legen die Menschen in den muslimischen Ländern und Regionen diese Empfehlungen überall anders aus und praktizieren sie auf ihre eigene Weise. Dies entspricht der Universalität des Koran, der in jeden Kulturkreis und in alle Zeiten passt. Diese Universalität nehmen die muslimischen Männer für sich in Anspruch, wollen sie jedoch den muslimischen Frauen verwehren. 

Es gibt noch einen Vers, in dem von Kleidung die Rede ist. Koran 7:26 „O Kinder Ādams, Wir haben auf euch Kleidung hinabgesandt, die eure Blöße verbirgt, und als eine Sache der Schönheit. Aber die Kleidung des Gottesbewusstseins ist am allerbesten. Das ist (eines) von Allahs Zeichen, auf dass sie bedenken mögen.“ 

Demgemäß sagte auch der Prophet Muhammed, „Allah schaut nicht auf euer Äußeres oder euren Reichtum. Er schaut auf eure Herzen und eure Taten.

Wer kein Gottesbewusstsein hat, kann 24 Stunden lang beten, das ganze Jahr durchfasten oder tausendmal auf Pilgerfahrt gehen. Alles wird nichts nützen. Genau dasselbe gilt für die Bedeckung. 

Wenn ich die Gesamtlehre des Koran anschaue, verstehe ich all diese Verse so, dass die Frau nicht mit ihrem Körper, sondern mit ihrer Persönlichkeit und Würde, mit Qualifikationen, Wissen und mit anständigem Verhalten in der Gesellschaft auftreten soll. Wir brauchen nicht unbedingt mit einem Schild am Kopf herumzulaufen oder den anderen unsere Frömmigkeit beweisen. Religion ist eine Privatsache zwischen den einzelnen Menschen und Gott. Die beste Kleidung ist die Kleidung des Gottesbewusstseins. 

Wie eine Frau in der Gesellschaft auftritt, soll sie selber entscheiden. Der Islam ist die Religion der Selbstverantwortung und keineswegs eine Religion der äußerlichen Symbole. Wir sollten uns daher in unseren Debatten auf die Werte und auf die Morallehre konzentrieren. 

Männer sollen aufhören, die Frauen für ihre Machtinteressen auszunutzen und ihnen alles vorzuschreiben. Vielmehr sollten sie sich auf den 30. Vers der Sure An-Nur konzentrieren. 

Fatma Akay-Türker (2021), Nur vor Allah werfe ich mich nieder: Eine Muslimin kämpft gegen das Patriarchat, Wien: Edition a, S. 218 ff.

2 Antworten

  1. Avatar von Manuela Alena Donner
    Manuela Alena Donner

    Keine muslimische Frau – überhaupt keine Frau – sollte dazu gezwungen werden, ein Kopftuch zu tragen oder nicht zu tragen. Als Lehrerin habe ich den Schülerinnen meiner Klassen durchweg erlaubt, ein Kopftuch zu tragen, wenn sie es denn – aus welchem Grund auch immer – wollten. Zu dieser Zeit gab es einen “Kopftuch Erlass” des Kultusministeriums, der das Tragen eines Kopftuchs im Unterricht verboten hat. Dieses Verbot war mir zuwider, denn es verletzte meiner Ansicht nach die Persönlichkeitsrechte der Mädchen. Gleichwohl verurteile ich auch die Gepflogenheiten einiger traditioneller Moslems, das Tragen eines Kopftuchs zur Pflicht eines Mãdchens oder einer Frau zu erklären.

    1. Was ich mir in diesem Zusammenhang schwierig vorstelle: wenn man sein Leben lang erzogen wird, dass ein Kopftuch getragen werden muss und es in der Familie vorgelebt bekommt, dass Frauen dieses tragen und Männer über Frauen bestimmen – wie freiwillig ist die Entscheidung eines Mädchens im Schulalter dann wirklich? Wie kann man ansetzen um jungen Mädchen und Frauen in einem Patriarchat, in dem auch Frauen ohne Kopftuch auf Grund ihres Geschlechtes anders behandelt werden, ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen? Wie kann man sie darauf hinweisen, dass es andere Interpretationen des Koran gibt die Frauen nicht benachteiligen, wenn eine Abwendung von der patriarchalen Auslegung zu einem Bruch mit der Familie führen würde?

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